Die Islamische Republik zwischen Tradition und Fortschritt (DVD)
Hochhäuser schießen wie Pilze aus dem Boden, nur der Geldbeutel setzt der Konsumwut Grenzen, und die Wirtschaft boomt.
Irans Zwölf-Millionen-Metropole Teheran sucht den Anschluss an die internationale Entwicklung. Immer öfter müssen Geistliche ihre nach dem Sturz des Schahs eroberten Stellungen an Zivilisten abgeben. Oft versuchen Kommandeure der Revolutionswächter ihre Positionen zu übernehmen. So kandidieren bei den Präsidentschaftswahlen in den Reihen der Konservativen drei ehemalige Generäle, aber kein Geistlicher. In der politischen Debatte spielen nationalistische Begriffe eine zunehmende Rolle. Die Mehrheit der Bevölkerung wünscht die Nutzung der Atomtechnologie – auch die Urananreicherung.
Ein steigender Wohlstand schwächt die innenpolitischen Auseinandersetzungen ab. Mit den schnell wachsenden Einnahmen aus dem Erdöl- und Erdgeschäft kann Iran einen Industrialisierungs- und Modernisierungsprozess finanzieren, der die Gesellschaft nachhaltig verändern wird.
Die Weichen für die Entwicklung einer zivilen Gesellschaft sind gestellt. Doch die ungebrochenen Spannungen mit den USA belasten die weitere Entwicklung der Islamischen Republik.
Sollte es nach den Präsidentschaftswahlen nicht zumindest den ersten Schritt einer Wiederannäherung geben, droht eine neue Eskalation und möglicherweise langfristig ein weiterer Krieg im Mittleren Osten.